Dokumentation
Dokumentation zur Online - Bürgerbeteilung Museumskonzeption
Befragungszeitraum: 27. Juli 2020 – 31. August 2020
Hier finden Sie die Dokumentation zur Online - Bürgerbeteiligung Museumskonzeption im PDF-Format (1,909 MiB)
Hier finden Sie im Zuge der Barrierefreiheit einen Auszug aus der Dokumentation im Textformat:
Einleitung
Nach Vorlage des Ergebnisberichtes der Museumskonferenz im Gemeinderat wurde das Amt für Kultur beauftragt, weitere Szenarien und Ideen zu entwickeln, welche dann im Rahmen von Informationstagen der Bevölkerung vorgestellt werden sollten. Aufgrund der strengen Auflagen des Infektionsschutzes infolge der Corona-Krise waren die geplanten Infotage im Mai 2020 nicht durchführbar. Daher wurde in Abstimmung mit dem Gemeinderat festgelegt, die Informationen in digitaler Form über eine spezielle Internetseite zu präsentieren. Die Informationstage fanden somit digital statt. Parallel zur Information über die eigens zur Museumskonzeption erstellte Internetseite wurde eine digitale Bürgerbeteiligung durchgeführt. Unter dem Titel #MeinKulturQuartier hatten die Bürger*innen die Möglichkeit, die verschiedenen Szenarien und Inhalte zu bewerten und zu kommentieren. Ziel der Beteiligung war es, ein Stimmungsbild im Allgemeinen sowie zu den Szenarien zu erhalten. Die Bürgerbeteiligung wurde gemeinsam mit dem Referat des Oberbürgermeisters und dem Amt für Kultur entwickelt. Von der technischen Seite wurde die Befragung durch die Firma Komm.ONE umgesetzt. Die Umfrage konnte über die städtische Internetseite „online“ abgerufen und durchgeführt werden. Für Bürger*innen, die keine technische Möglichkeit hatten an der Beteiligung online teilzunehmen, bestand die Möglichkeit, ihre Meinung in analoger Form abzugeben. An der Bürgerbeteiligung haben sich insgesamt 346 Personen beteiligt. Der Zeitraum der Befragung war vom 27. Juli 2020 – 31. August 2020. Die Umfrage wurde insgesamt 589-mal angeklickt. Auf den folgenden Seiten werden die Ergebnisse der Umfrage dokumentiert. Die offenen Antworten der Befragten in Textform werden im Rahmen des Berichtes in ungekürzter Form abgedruckt. Zu den Daten haben wir Graphiken erstellt und kurze Erläuterungen verfasst.
Strukturdaten der Teilnehmer
Gesamtanzahl der Datensätze/Teilnehmer in dieser Abfrage: 346 (100 %), davon online 315/ analog 31.
Altersklasse Anzahl In der Altersklasse 14-20 war es 1 Teilnehmer.In der Altersklasse 21-30 waren es elf Teilnehmer.In der Altersklasse 31-40 waren es 22 Teilnehmer.In der Altersklasse 41-50 waren es 47 Teilnehmer.In der Altersklasse 51-60 waren es 53 Teilnehmer.In der Altersklasse 61-70 waren es 72 Teilnehmer.In der Altersklasse über 70 aren es 120 Teilnehmer.Keine Antwort haben 20 Teilnehmer gegeben.
Ihr Wohnort?
davon aus Böblingen: 199 (57.51%), sonstige Wohnorte: 109 (31.50%), keine Antwort: 38 (10.98%).
Mitglied in einem der drei Fördervereine
Verein Deutsches Fleischermuseum 4 (1.17%), Böblinger Galerieverein 79 (23.17%)Museumsfreunde Böblingen 79 (23.17%) Daraus folgt, dass 46 Teilnehmer*innen nur Mitglieder bei den Museumsfreunden, 46 Teilnehmer*innen die nur Mitglieder beim Galerieverein sind. 2 Teilnehmer*innen sind nur Mitglied im Verein Dt. Fleischermuseum. 32 der Teilnehmer*innen sind sowohl im Galerieverein, also auch bei den Museumsfreunden Mitglied. Ein/e Teilnehmer*in ist Mitglied beim Verein Deutsches Fleischermuseum und bei den Museumsfreunden und ein/e Teilnehmer*in ist Mitglied im Galerieverein und im Verein Deutsches Fleischermuseum. Insgesamt 218 der Teilnehmenden sind in keinem der Fördervereine Mitglied.
Fragen zur Museumskonzeption
Frage 9: Das vom Gemeinderat Böblingen beim Stuttgarter Büro Demirag in Verbindung mit Professor Thomas Knubben in Auftrag gegebene Gutachten im Rahmen der Museumskonzeption löste in der Folge der Veröffentlichung lebhafte Diskussionen aus. Wie bewerten Sie das Szenario aus dem Gutachtens Knubben/Demirag, das unter anderem auch die Schließung des Bauernkriegsmuseums vorsieht?
Kommentar zur Bewertung/Begründungen, Frage 9: Das Gutachten Knubben/Demirag wird von 57% der Befragten mit den Noten 4 – 6 bewertet, während 43% das Gutachten mit einer Schulnote zwischen 1 und 3 bewerten. Man kann an dieser Stelle anmerken, dass die Beurteilung des Gutachtens bei den unterschiedlichen Interessengruppen sehr weit auseinandergeht. Schaut man sich die Begründungen im Einzelnen an wird schnell deutlich, dass insbesondere der Lösungsvorschlag für das Bauernkriegsmuseum hier großen Einfluss auf die vergebene Note hat. Von den insgesamt 346 haben 199 Teilnehmer (57,68 %) Antworten/Begründungen abgegeben. Die Antworten sind nicht homogen. Die bei weitem größte Gruppe der Antwortenden kritisiert insbesondere den Umgang mit dem Deutschen Bauernkriegsmuseum. Mit ihrem Vorschlag, dieses zu schließen, schätzen die Gutachter nach Meinung der Befragten die Situation und die Bedeutung des Museums falsch ein. Es wird aber auch deutlich, dass das Bauernkriegsmuseum in seiner bestehenden Form eines Relaunchs bedarf. Die Trennung von Bauernkriegsmuseum und Städtischer Galerie wird als richtige Einschätzung anerkannt, der Lösungsansatz mit der Schließung des Museums allerdings nicht. Die Konzeption bzw. die Vision, das Fleischermuseum zum Science Center entwickeln zu können, wird ebenfalls in zahlreichen Antworten kritisiert bzw. als Fehleinschätzung angesehen.
Frage 10: Sind Sie für den Erhalt aller 3 Böblinger Museen (Städtische Galerie/Deutsches Bauernkriegsmuseum/Deutsches Fleischermuseum)?
Frage 11: Wie sehen Sie das museale Angebot in Böblingen generell?
Frage 12: Wie bewerten Sie den derzeitigen Status Quo Zehntscheuer (gemeinsame Beherbergung des Bauernkriegsmuseums und der städtischen Galerie)?
Note 1 4%
Note 2 11%
Note 3 20%
Note 4 20%
Note 5 27%
Note 6 18%
Kommentar zur Bewertung Frage 12:Mehr als 65 % der Befragten beurteilen also den derzeitigen Status Quo in der Zehntscheuer mit der Schulnote 4 oder schlechter. Wertet man die Freitexte aus, wird schnell deutlich, dass die Entwicklung der beiden Museen am Standort in Zehntscheuer durch die Doppelbelegung gehemmt wird. Es ist für beide dort ansässigen Einrichtungen nicht möglich sich weiterzuentwickeln, und ebenfalls ist eine Profilschärfung, die als dringend notwendig erachtet wird, nicht möglich.
Frage 13: Was halten Sie von der Option die Unteren Gasse als weitere Museumsfläche zu nutzen?
Die Verwaltung hatte den Auftrag, neben dem Szenario aus dem Gutachten von Knubben/Demirag weitere Szenarien zu entwickeln. Aus diesem Ansatz heraus ergab sich ein Szenario zur Erweiterung und Weiterentwicklung der Böblinger Museumslandschaft in der Unteren Gasse 3 – 9. Die Schaffung eines neuen Standortes an dieser Stelle könnte viele der bestehenden Probleme der Museen lösen und zudem Raum für das Stadtarchiv und ein mögliches StadtForum schaffen. Mit einer kulturellen Nutzung dieser Objekte bietet sich der Stadt Böblingen eine einmalige Chance, die Entwicklung eines attraktiven Kulturquartieres in der Alt- bzw. Oberstadt voranzutreiben.
Note 1 51%Note 2 32%Note 3 8%Note 4 3%Note 5 2%Note 6 4%
Kommentar zur Bewertung der Frage 13Das obenstehende Schaubild zeigt, dass die Möglichkeit, die Untere Gasse als weitere Museumsfläche zu nutzen, von einer großen Anzahl der Befragten positiv wahrgenommen wird. Auch die zahlreichen in den Freitexteingaben formulierten Wünsche und Ideen bestätigen dies. Mit dem in der Befragung verwendeten Begriff „Kulturquartier“ sind nicht alle einverstanden. Der Begriff wurde im Rahmen der Museumskonzeption entwickelt und diente als Arbeitstitel. Der Auftrag der Verwaltung ist es, die Städtische Kulturentwicklung und die eigenen Einrichtungen in den Blick zu nehmen. Insbesondere die freie Szene übte Kritik an diesem Begriff und spricht von einer fehlenden Einbindung in das Konzept. Es gilt an dieser Stelle festzuhalten, dass der Begriff „Kulturquartier“ als ein Provisorium zu verstehen ist und nicht als gesetzte „Dachmarke“. Sollte die Entwicklung dahingehend sein, werden die Kultureinrichtungen der Oberstadt selbstverständlich berücksichtigt und miteinbezogen. Ein weiterer Punkt, der zunächst in der Konzeption noch nicht berücksichtigt ist, besteht darin, dass mit dem Wegfall der Galerie Contact ein Vakuum entstanden ist und gerade die freie Kunstszene einen wichtigen Ausstellungsraum verloren hat.
Szenarien
Frage 14.1. Szenario 1 Nutzungsmöglichkeit A
Kommentar zur Bewertung Frage 14.1.:
Insgesamt haben 57 % dieses Szenario mit „sehr gut“ bzw. mit „gut“ bewertet. Somit ist diese Nutzungsmöglichkeit das Szenario mit der besten Bewertung. Die Bewertung sollte dennoch unter dem Gesichtspunkt, dass die Gruppe der Museumsfreunde diesen Vorschlag zu großen Teilen ablehnend gegenübersteht, bewertet werden. Hintergrund ist, dies wird aus den Freitexteingaben ersichtlich, dass bei dieser Personengruppe das Gebäude Zehntscheuer als Standort für das Bauernkriegs-museum als alternativlos angesehen wird.
Frage 14.2: Szenario 1 Nutzungsmöglichkeit B
Kommentar zur Bewertung Frage 14.2.:
Es wird klar ersichtlich, dass die Variante mit Kunstmuseum und Stadtarchiv in der Unteren Gasse tendenziell schlechter bewertet wird. Hier ist vor allem die große Gruppe der Galeriefreunde zu berücksichtigen, die einem Neubau in der unteren Gasse skeptisch gegenüberstehen. Sieht man bei diesem Szenario nur die Antworten der Museumsfreunde an, schneidet diese besser ab als die Variante A. Es zeigt sich anhand der Bewertungen, dass auch hier kein eindeutiges Meinungsbild vorhanden ist.
Frage 14.3: Szenario 1 Nutzungsmöglichkeit C
Kommentar zur Bewertung Frage 14.3.:
Innerhalb des Szenario 1 schneidet der Vorschlag in der Unteren Gasse eine Sonderausstellungsfläche zu schaffen, die multifunktional von allen Akteuren im Wechsel bespielt werden kann, am schlechtesten ab. Dies würde nicht zur räumlichen Trennung der Dauerausstellungen führen, sondern diesen lediglich mehr Platz einräumen. Diese Lösung wird als wenig gelungen angesehen. Bei der Bewertung dieses Szenarios ist eine einheitliche Bewertung/Einschätzung aller Teilnehmer*innen, ohne signifikante Unterschiede bei den Interessengruppen erkennbar.
Frage 15.1: Szenario 2 Nutzungsmöglichkeit A
Kommentar zur Bewertung Frage 15.1.:
Es ist klar erkennbar, dass diese Variante, die letztendlich den Status Quo in der Zehntscheuer erhalten würde, für die Teilnehmer*innen an der Bürgerumfrage das am schlechtesten bewertete Szenario darstellt. Dies ist sicher in der Tatsache begründet, dass der Zustand für die Städtische Galerie und das Bauernkriegsmuseum unverändert weiterbestehen würde.
Frage 15.2: Szenario 2 Nutzungsmöglichkeit B
Kommentar zur Bewertung Frage 15.2.:
In dieser Variante würde das neue Museum in der Unteren Gasse zum Geschichtsort für Böblingen werden. Mit dem Stadtarchiv, StadtForum und dem Thema Bauernkrieg wäre das Thema Stadtgeschichte und Stadtidentität an einem Ort gebündelt. Das Thema Bauernkrieg würde in dieser Variante allerdings museal nicht mehr in der Form einer großen Dauerausstellung sichtbar sein. Im Gegensatz zum Gutachten von Knubben/Demirag bestünde aber ein Ort, an dem zumindest das Thema dauerhaft verankert wäre und in reduzierter kompakter Form neu gezeigt werden könnte. Das Museum Zehntscheuer würde in diesem Fall komplett, analog zu Knubben/Demirag, zum Kunstmuseum Böblingen werden. Diese Nutzungsvariante B wird deutlich besser bewertet als die Nutzungsvariante A, obwohl hier das Bauernkriegsmuseum faktisch als Museum nicht mehr existieren würde. Hier lohnt sich wieder ein Blick in die exakten Daten, die bei dieser Nutzungsvariante wieder signifikante Unterschiede bei verschiedenen Interessengruppen offenlegt. Nimmt man eine separate Bewertung innerhalb der Interessengruppe „Museumsfreunde“ vor, so wird das Szenario deutlich schlechter beurteilt. Diese Beurteilung erklärt auch das uneinheitliche Bild in der grafischen Darstellung plausibel. Es gibt in der Bewertung eine starke Polarisierung. Es gibt die nahezu identische Anzahl an Bewertung mit der Note „sehr gut“ und der Note „ungenügend“.
Frage 16: Das Fleischermuseum soll nach dem Gutachten Knubben/Demirag zu einem Zentrum für Ernährung weiterentwickelt werden. Wie beurteilen Sie diesen Vorschlag?
Kommentar zur Bewertung Frage 16/17:
Der Vorschlag, das Fleischermuseum zu einem Zentrum für Ernährung weiterzuentwickeln, stößt bei einem Großteil der Befragten auf ein positives Echo. Im Detail weichen die Vorschläge, die in der folgenden Abfrage zu möglichen Inhalten und Vorstellungen wie so ein Museum aussehen könnte, weit von den Vorschlägen des Gutachtens ab. Ein Science Center scheint dem Großteil der Befragten als zu weit und unrealistisch gegriffen. Die Vorschläge der Teilnehmer sind im Folgenden ungekürzt dargestellt und bieten einen bunten Strauß an Ideen, die bei der anstehenden Neukonzeption berücksichtigt werden können.
Frage 17: Um das Deutsche Fleischermuseum weiterzuentwickeln, stehen zahlreiche Vorschläge im Raum. Im Mittelpunkt steht neben der Modernisierung der Dauerausstellung auch eine mögliche räumliche/inhaltliche Erweiterung des Museums. Hierbei soll nicht mehr allein das Handwerk in seiner früheren Form im Zentrum stehen, sondern vor allem das Nahrungsmittel Fleisch und seine heutige Herstellung und Verarbeitung. Was würde Sie vor allem in diesem Zusammenhang interessieren?
Kommentar zur Bewertung Frage 16/17:
Der Vorschlag, das Fleischermuseum zu einem Zentrum für Ernährung weiterzuentwickeln, stößt bei einem Großteil der Befragten auf ein positives Echo. Im Detail weichen die Vorschläge, die in der folgenden Abfrage zu möglichen Inhalten und Vorstellungen wie so ein Museum aussehen könnte, weit von den Vorschlägen des Gutachtens ab. Ein Science Center scheint dem Großteil der Befragten als zu weit und unrealistisch gegriffen. Die Vorschläge der Teilnehmer sind im Folgenden ungekürzt dargestellt und bieten einen bunten Strauß an Ideen, die bei der anstehenden Neukonzeption berücksichtigt werden können.
Frage 18: Das Deutsche Bauernkriegsmuseum zeigt in seiner Dauerausstellung seit 1988 die Geschehnisse rund um die größte Massenerhebung der deutschen Geschichte. Der Freundeskreis des Museums brachte eine Erweiterung des Museums zu einem Museum der Freiheit ins Gespräch. Wie beurteilen Sie diesen Vorschlag?
Kommentar zur Bewertung (Frage 18/19)
Fast 60 % beurteilen den Vorschlag mit den Noten „Gut“ bzw. „Sehr gut“.
In den Freitexteingaben zur Frage 19 ist kein einheitliches Bild erkennbar. Bei den Antworten wird erkennbar, dass das die museale Erweiterung des Themas auch von entsprechenden Exponaten abhängig ist. Bei dem Befürworter*innen einer thematischen Erweiterung des Museums wird häufig vorgeschlagen, ausgehend vom Freiheitskampf 1525 die deutschen Revolutionen von 1789, 1848 bis heute (mit Grundgesetz, friedliche Revolution 1989 und Wiedervereinigung) zu zeigen. Auch der Bezug zum aktuellen Zeitgeschehen rund um das Thema Freiheit, Freiheitskampf und Revolution, Flucht und Vertreibung sollte zukünftig eine wichtigere Rolle spielen. Die Kritiker einer solchen Erweiterung wenden, ähnlich wie bei der Weiterentwicklung des Deutschen Fleischermuseums zum Science Center ein, dass der Anspruch, ein „Museum der Freiheit“ bzw. ein „Museum der Freiheitsgeschichte“ einen für Böblingen überhöhten Anspruch darstelle. Der Wunsch nach erweiterten museums-pädagogischen Angeboten sowie nach Modernisierung und Neukonzeption der Dauerausstellung wird ebenfalls häufig formuliert.
Frage 19: Um das Bauernkriegsmuseum zu einem Freiheitsmuseum zu machen, bedarf es – wie im Falle des weiter entwickelten Fleischermuseums – einiger Veränderungen. Welche Inhalte würden Sie gerne in einem Museum der Freiheit dargestellt sehen?
Kommentar zur Bewertung (Frage 18/19)
Fast 60 % beurteilen den Vorschlag mit den Noten „Gut“ bzw. „Sehr gut“.
In den Freitexteingaben zur Frage 19 ist kein einheitliches Bild erkennbar. Bei den Antworten wird erkennbar, dass das die museale Erweiterung des Themas auch von entsprechenden Exponaten abhängig ist. Bei dem Befürworter*innen einer thematischen Erweiterung des Museums wird häufig vorgeschlagen, ausgehend vom Freiheitskampf 1525 die deutschen Revolutionen von 1789, 1848 bis heute (mit Grundgesetz, friedliche Revolution 1989 und Wiedervereinigung) zu zeigen. Auch der Bezug zum aktuellen Zeitgeschehen rund um das Thema Freiheit, Freiheitskampf und Revolution, Flucht und Vertreibung sollte zukünftig eine wichtigere Rolle spielen. Die Kritiker einer solchen Erweiterung wenden, ähnlich wie bei der Weiterentwicklung des Deutschen Fleischermuseums zum Science Center ein, dass der Anspruch, ein „Museum der Freiheit“ bzw. ein „Museum der Freiheitsgeschichte“ einen für Böblingen überhöhten Anspruch darstelle. Der Wunsch nach erweiterten museums-pädagogischen Angeboten sowie nach Modernisierung und Neukonzeption der Dauerausstellung wird ebenfalls häufig formuliert.
Frage 20: Im Gutachten Knubben/Demirag wurde vorgeschlagen, die Städtische Galerie im Falle einer Neuaufstellung der Böblinger Museen in „Kunstmuseum Böblingen“ umzubenennen. Wie beurteilen Sie diesen Vorschlag?
Kommentar zur Bewertung (Frage 20/21)
Der Vorschlag die städtische Galerie in „Kunstmuseum Böblingen“ umzubenennen stößt auf ein überwiegend positives Echo. Es wird aus den Begründungen aber ersichtlich, dass es hierfür auch mehr Platz geben muss. Kritiker merken an, dass der Begriff „Kunstmuseum“ eventuell etwas zu hoch gegriffen erscheint und verweisen auf die bestehenden großen Einrichtungen in der Region. Ansonsten zeigen die Antworten ebenfalls kein homogenes Bild. Während zahlreiche Antworten empfehlen, dass die bisherigen Sammlungsschwerpunkte und Ausstellungsthemen konsequent weiteverfolgt werden sollten, wird insbesondere das Thema „zeitgenössische Kunst“ unter Berücksichtigung der regionalen Kunstszene genannt.
Frage 21: Welche Inhalte und Themen neben der Darstellung der Kunstsammlung in der Dauerausstellung wünschen Sie sich in einem neuen Kunstmuseum Böblingen?
Kommentar zur Bewertung (Frage 20/21)
Der Vorschlag die städtische Galerie in „Kunstmuseum Böblingen“ umzubenennen stößt auf ein überwiegend positives Echo. Es wird aus den Begründungen aber ersichtlich, dass es hierfür auch mehr Platz geben muss. Kritiker merken an, dass der Begriff „Kunstmuseum“ eventuell etwas zu hoch gegriffen erscheint und verweisen auf die bestehenden großen Einrichtungen in der Region. Ansonsten zeigen die Antworten ebenfalls kein homogenes Bild. Während zahlreiche Antworten empfehlen, dass die bisherigen Sammlungsschwerpunkte und Ausstellungsthemen konsequent weiteverfolgt werden sollten, wird insbesondere das Thema „zeitgenössische Kunst“ unter Berücksichtigung der regionalen Kunstszene genannt.
Frage 22: Wie bewerten Sie die Möglichkeit, Stadtgeschichte, das heißt Vergangenheit, mit Gegenwart und Zukunft der Stadt in Verbindung zu bringen und hierfür mit dem StadtForum einen neuen Raum zu schaffen
Kommentar zur Bewertung Frage 22/23
Die Bewertung in Böblingen mit einem StadtForum einen Ort für Stadtgeschichte zu schaffen wird von knapp 80 % der Befragten mit „Sehr gut“ bzw. mit „Gut“ bewertet. Im Kreis der Befragten stößt dieser Vorschlag also auf breite Zustimmung. Das Interesse an der Geschichte der Stadt und seiner Entwicklungen scheint bei den Befragten einen hohen Stellenwert zu besitzen. Viele wünschen sich einen Ort der Identifikation und des Austausches zur Stadtgeschichte. Die vorgeschlagenen Ideen und Konzepte sind auch hier sehr unterschiedlich. Als Ideenkatalog für die künftige Konzeption eines StadtForum können die formulierten Antworten aus der Bürgerbefragung einen wichtigen Beitrag leisten.